1962 begann Siegfried Jensen ein Geschäft mit dem Verkauf von äquivalenten Dieseleinspritzteilen aus Italien. Die Firma hieß zuerst „Siegfried Jensen og Co.“ und wurde vom Eigenheim des Inhabers in Sønderborg, Nyvang 20, aus betrieben.
Die Firma begann als Importeur von Teilen eines italienischen Herstellers. Fera, der erster Großlieferant wurde, stellte neben Düsen, Ventilen und Pumpenelementen nahezu alle gängigen Teile für damalige Brennstoffpumpen her. Da Siegfried Jensen eine Mechanikerausbildung von Burmeister & Wain in Kopenhagen besaß, fiel es ihm relativ leicht, die Firma zu gründen und ein gut sortiertes Lager aufzubauen sowie sich einen Namen als Spezialist für Dieseleinspritzung zu machen.
Bereits 1964 musste Siegfried Jensen einen drastischen Beschluss fassen und sich für die elementaren Produkte wie Düsen, Ventile und Pumpenelemente einen neuen Lieferanten suchen, weil Fera in Konkurs gegangen war. Neuer Geschäftspartner wurde die DUAP AG in der Schweiz, vertreten durch Willy Wojacek. Mit seiner Unterschrift wurde Jensendiesel ApS der erste DUAP-Handelsvertreter mit regulärem Vertrag. DUAP wurde zum tragenden Element in Jensendiesels Lieferantenportfolio, da deren Produkte von verschiedenen namhaften Motorenherstellern verwendet wurden. Genannt sei hier Allis Chalmers aus den USA, damals Großhersteller von Bauausrüstungen mit hohem Marktanteil in Dänemark. Jensendiesel ApS wurde Hauptlieferant von Einspritzdüsen für alle Allis Chalmers-Zentren in Dänemark.
Siegfried Jensen unternahm seine Verkaufsreisen damals mit dem Zug. Wenn er Werkstätten besuchte, hatte er die Teile in seinem Verkaufskoffer dabei. Der Zug war in den Anfangszeiten des Unternehmens mit Sicherheit ein günstigeres Transportmittel und außerdem konnte Siegfried Jensen die Zeit, die er in der Bahn verbrachte, zum Nachdenken nutzen.
1964 wurde die Firma nach Esbjerg verlegt, da Siegfried Jensens Bruder in das Geschäft mit einstieg. Der Bruder starb jedoch in den 1960er-Jahren und Siegfried Jensen führte die Geschäfte alleine weiter. Von Mitte der 1960er-Jahre bis 1981 hatte das Unternehmen unterschiedliche Angestellte. Die Buchhaltung wurde von einer Dame in Teilzeitbeschäftigung erledigt.
Die Mitte der 1960er-Jahre scheinen für Siegfried Jensen und seine kleine Firma eine ereignisreiche Zeit gewesen zu sein. Die Firma wurde 1964 in eine dänische Aktiengesellschaft, A/S, umgewandelt. 1975 wurde es in Dänemark möglich, Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu gründen, und so wandelte Siegfried Jensen die Firma in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung um, wahrscheinlich um das haftende Kapital zu verringern. Jensendiesel ApS erhielt die Registrierungsnummer 902 und ist wahrscheinlich die älteste Gesellschaft mit beschränkter Haftung (ApS) in Dänemark.
Damals bestand die Firma aus zwei Räumen im Eigenheim in der Carit Etlars Allé in Esbjerg. Einem kleinen Büro am einen Ende des Hauses und einem Lager im Hauswirtschaftsraum am anderen Ende des Hauses. Um vom Büro ins Lager zu gelangen, musste man nach draußen gehen, da die Tür zwischen Küche und Hauswirtschaftsraum von Lagerregalen blockiert war. Siegfried Jensen war ein anpassungsfähiger Mann, und so war das für ihn kein Problem.
1980 erlitt Siegfried Jensen leider eine Gehirnblutung und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach der Behandlung wurde er wieder nach Hause entlassen, musste aber sein Leben im Rollstuhl fortsetzen. Seine Ehefrau übernahm die Belieferung der Kunden aus dem kleinen Lager, da sie aber den Einkauf nicht wahrnahm, war das Lager bald so geschrumpft, dass die Kunden nicht mehr zufriedenstellend bedient werden konnten. Und so entschieden sich die Jensens zum Verkauf der Firma an Tochter Maja und Schwiegersohn Henry Schneefeldt, die Anfang der 1980er-Jahre während der Baukrise ihr Lebenswerk an die Bank verloren hatten. Im Laufe des Sommers 1981 übernahmen sie Jensendiesel ApS und verlagerten alle Waren, Bücher usw. nach Avnbøl in den Avnbøløstenvej, wo die Firma bis zum Umzug 1996 nach Sønderborg ihren Sitz hatte. Die Regale wurden auf einem LKW mit offener Ladefläche und alle Waren in ihren Lagerkisten in einem VW-Bus verfrachtet, eine ordentliche Fuhre also.
Als ehemaliger Inhaber sowohl eines Fuhrgeschäfts als auch eines Betonwerks und einer Kiesgrube, kannt sich Henry Schneefeldt mit Mechanik gut aus. Außerdem war er ein ausgesprochener Autodidakt und brachte sich selbst die Grundlagen der Dieseleinspritzung und des Lageraufbaus für diese Teile bei, wobei ihm die Problemstellungen der Kunden eine gute Stütze waren. Die gesamte Firma hatte damals in einer Pausenbaracke Platz, die Henry Schneefeld in Kruså in seiner Kiesgrube hatte.
Anfang der 1980er-Jahre brachte das Überdruckventil F117 große Absatzerfolge. Das F entstammte noch dem Markennamen Fera aus den frühen 1960er-Jahren, die 117 war eine fortlaufende Nummer. Dieses Überdruckventil wurde in vielen Bosch P-Pumpen verbaut, hauptsächlich für Volvo und Scania LKWs. Das Ventil ist bis dato einer der größten Verkaufserfolge von Jensendiesel.
Henry Schneefeldt brachte Jensendiesel ApS auf dem dänischen Markt weiter voran und baute das Geschäft mit guten Lieferanten im Ausland und zahlreichen Kunden in Dänemark aus. Die Firma blieb weiter Importeur und Distributor von Dieseleinspritzteilen in Dänemark.
Mitte der 1980er-Jahre zog die Firma aus der Pausenbaracke aus und bezog einen Anbau des Hauptgebäudes im Avnbøløstenvej in Avnbøl. Büro und Lager wurden auf doppelte Größe erweitert und es wurde ein Computer angeschafft. Der erste Computer war ein Hewlett-Packard mit Touchscreen. Der HP-Computer kostete damals die beeindruckende Summe von 135.000 dänischen Kronen. Doch erleichterte der Computer die Arbeitsabläufe im Unternehmen bei der Rechnungserstellung und beim Abrechnen von Kundenkonten.
Ende 1989 musste sich Henry Schneefeldt dem Krebs geschlagen geben und Sohn Finn übernahm die Leitung der täglichen Geschäfte.
Am 26. November 1991 übernahm Finn Schneefeldt Jensendiesel ApS und wurde damit zum Leiter der Firma in dritter Generation.
1995 erhielt Jensendiesel ApS das erste IT-Netzwerk mit eigenem Server und zwei Arbeitsplätzen. Die große Investition sollte die Firma weiterbringen und die Arbeitsabläufe mit Lagerführung, ERP-System und Rechnungserstellung von Navigator effektivieren. Letzteres war ein dänisches Produkt von hoher Qualität, das später zu Navision wurde, als Navigator mit seinem größten Wettbewerber, Damgård Data, fusionierte, um später an Microsoft verkauft zu werden. Heute arbeitet Jensendiesel ApS mit der weiterentwickelten Software Navision 5.0 Dynamics.
Knapp zwei Jahre nach der Anschaffung des IT-Netzwerks wurde es notwendig, die Firmenräume zu erweitern. Jensendiesel ApS zog daher zurück nach Sønderborg an die Adresse Agtoftsvej 3d. Hier gab es mehr Platz für sowohl Lager als auch Büroeinrichtungen. Mit Hilfe von Freunden und Bekannten wurden Lagerhalle und Büro instand gesetzt und die Raumeinteilung geändert, um sie praktischer zu gestalten – unter anderem wurden Kantine und Büro zu einem großen Raum zusammen gelegt.
Auf der Automechnika-Messe 2014 in Frankfurt war Jensendiesel mit einem Stand vertreten, wo auch das neue Logo vorgestellt wurde. Seitdem nehmen wir regelmässig an Messen in Frankfurt, Dubai und Amsterdam teil.
In 2018 kaufte das Unternehmen eigene Gebäude in Tørsbøl bei Gråsten und verfügt heute über insgesamt 3.400 m². Alle Waren werden hier in Empfang genommen, registriert und gelagert. Keine Ware geht direkt vom Lieferanten an den Kunden. Auf Qualität wird großer Wert gelegt und die Geschäftsleitung hat den Anspruch, nur Waren von gleicher Qualität wie jene zu liefern, die von den OEM-Herstellern vertrieben werden.
Willkommen!
Mit freundlichen Grüßen
Finn Schneefeldt